
Deutsche Soldaten zielen vom Rücken ihrer Pferde aus, 1935.
Deutsche Kavallerie feuert aus dem Sattel während Manövern auf der Karkurrennbahn in Berlin. Die Kavallerie wurde damals auf diese Weise im „Feuer aus dem Sattel“ trainiert. Es ist sehr fraglich, ob diese Methode später noch eine Rolle spielte.
Die Verwundbarkeit der Reiter gegenüber dem Gegenfeuer der gegnerischen Infanterie und Maschinengewehrschützen wurde dadurch nicht verringert; im Gegenteil, sie wurde noch verstärkt. Der Zweite Weltkrieg markierte das Ende des massiven Einsatzes der Kavallerie.
Der Wehrmachtsadler auf der Uniform lässt darauf schließen, dass es sich eindeutig um Kavallerie der Wehrmacht handelt. Der Helm sieht aus wie ein M17, könnte aber auch ein M16 sein. Die Pferde wurden genauso trainiert wie Pawlow seine Hunde: Sie wurden an laute Knalle und den Anblick von Gewehren gewöhnt, indem man diese Dinge immer wieder wiederholte, damit sie auf dem Schlachtfeld nicht in Panik gerieten. Diese Art des Trainings nennt man „bombensicher“.

Training der Pferde.
Pferde wurden im Zweiten Weltkrieg von den kriegführenden Nationen zum Transport von Truppen, Artillerie und Material sowie in geringerem Maße auch in mobilen Kavallerieeinheiten eingesetzt. Die Rolle der Pferde hing für jede Nation von ihrer Militärstrategie und Wirtschaftslage ab und war bei den deutschen und sowjetischen Bodentruppen am ausgeprägtesten. Im Laufe des Krieges beschäftigten Nazideutschland und die Sowjetunion mehr als sechs Millionen Pferde.
Infanterie und berittene Artillerie bildeten während des gesamten Krieges den Großteil der deutschen Armee; nur ein Fünftel der Armee bestand aus mobilen Panzer- und mechanisierten Divisionen. Jede deutsche Infanteriedivision verfügte über Tausende von Pferden und Tausende von Männern, die sie versorgten.
Trotz der Verluste an Pferden durch Feindeinwirkung, Kälte und Krankheiten konnte Deutschland bis 1945 einen stetigen Nachschub an Arbeits- und Reitpferden aufrechterhalten. Die deutsche Armee trat mit 514.000 Pferden in den Zweiten Weltkrieg ein und beschäftigte im Laufe des Krieges insgesamt 2,75 Millionen Pferde und Maultiere; die durchschnittliche Anzahl der Pferde in der Armee erreichte 1,1 Millionen.